Mittwoch, 21. April 2010

Elefantenbaden im Fluss

Heute morgen müssen wir um 05.50 Uhr aufstehen. Mami und Papi haben eine Überraschung für uns bereit. Das Taxi steht um 06.15 Uhr vor dem Guest-House und wir fahren ca. 1Std.15Min. bis wir am Ziel ankommen. Ich habe schon eine Ahnung, wohin es gehen könnte, nämlich zum Elefantenwaschen. Als Mami sagt, mit dem öffentlichen Bus müssten wir viermal umsteigen, bin ich mir dann ganz sicher. Um 07.30 Uhr sind wir dort und warten gespannt noch eine halbe Stunde am Flussufer. Es hat bereits Leute im Fluss, die dort ihr Morgenbad nehmen.

Plötzlich kommt ein grosser und ein kleiner Elefant die Strasse herunter gelaufen. Die Führer treiben sie direkt in den Fluss. Dann kommen nochmals drei junge und ein grosser Elefant dazu. Zuerst trinken alle Wasser, dann legen sie sich in den Fluss. Die Führer winken uns zu sich ins Wasser. Dort bekommen wir ein Stück einer Kokosnussschale. Mit dieser schrubben wir die Elefanten kräftig.
Für die Elefanten ist es wie eine Massage. Ich glaube, sie haben sich dabei sehr wohl gefühlt, denn sie lagen ganz entspannt im Wasser. Unser Elefant heisst Sunnita und sie ist ganz ruhig. Die Elefantenhaut ist mit vielen spitzigen "Haaren" bedeckt. Sie sind borstig. Die Haut fühlt sich irgendwie lederig an. Die Ohren sind schön weich, wie ein "Plätzli". Nach einer guten Stunde sind die Elefanten fertig gebadet.
Wir gehen frühstücken und nachher besuchen wir die Elefanten in ihrem Zuhause, einem vom Staat geführten Zoo. Unsere ganze Familie darf auf Sunnita, welche wir vorhin gewaschen haben, reiten. Weil ich kurze Hosen anhabe, spüre ich jetzt die langen Borsten ganz deutlich an meinen Beinen. Es "stüpft" etwas! Der Ritt dauert nur ca. 5 Min. ist aber trotzdem ein mega Erlebnis für uns alle.

Anschliessend besuchen wir den Zoo. Der ist nicht so schön. Die Affen haben einen viel zu kleinen Käfig, das Krokodil hat nur ganz wenig Wasser, die 15 Adler haben in ihrem Käfig keine Möglichkeit zu fliegen, die 6 Pfaue sind auch in ihrem viel zu kleinen Käftig eingepfercht! Ein junges Reh ist komischerweise in einem viel zu kleinen Käfig eingesperrt, anstatt bei den Anderen im Freien. Es ist hier überhaupt nicht lustig für die Tiere! Im Gegenteil, es macht mich traurig, wie die Tiere hier eingesperrt sind.
Auch unserer Sunnita und ihren Kameradinnen ergeht es nicht besser: Sie sind an einem Vorder- und einem Hinterbein an Bäume angekettet, sodass sie sich nichteinmal bewegen können! Sie tun uns leid. Die schönen Badeerlebnisse vom fühen Morgen sind etwas getrübt nach diesem Zoobesuch... Aber so ist sie halt, die Realität: Brutal und ungeschminkt! So steigen wir wieder in unser Taxi und reisen zurück in unser homestay. 
(Louis)

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