Eines Abends kommt Besuch zu uns. Ein Typ aus der Nachbarschaft. Unser Schlummervater Sadarji (Mr. Singh) stellt uns einander vor. Aha, das ist also der "local guide", von dem wir schon im Gästebuch gelesen haben. "Bester Guide in ganz Indien, inkl. Nepal..." (grins-grins!) Ich werde irgendwie nicht so warm mit diesem Mann. Aber ich bin sowieso nicht so ein Guide-Fan. Er könne uns überall hinbringen, Backwaters, Tholpetty, Periyar bis hinauf zum Himalaya. (grins-grins!) "Oh nein, danke!", ist mein erster Gedanke. Schliesslich machen wir ab, dass wir mit ihm die lokalen Backwaters anschauen gehen. Mal schauen, was dabei rauskommt...
Morgens um 08.30 h kommt er bei uns vorbei und fragt, ob es okay sei, wenn wir um 10.00 h gingen. No problem, sage ich. Und er meint noch, wir sollen dann pünktlich bereit sein. Ich frage noch kurz, was das Ganze denn etwa koste. "About 500-600 Rupees only" (grins-grins!).
Kurz vor zehn mache ich Sämi noch etwas "Dampf", da er noch nicht bereit ist. "Dä chunnt sowieso nid pünktlich, könnsch jo die Inder". Wie recht er hat! Nach elf Uhr packen wir die Badehosen und wollen Schwimmen gehen und just in dem Moment kommt er natürlich daher. Er konnte uns nicht erreichen, das Telefon ging nicht. Tatsächlich haben wir Stromausfall, so dass die Entschuldigung gilt. "You can swim in the backwaters" – (grins-grins!). Die Sonne steht schon sehr hoch und wir machen uns auf den Weg.
Auf dem Boot ist es dann wirklich schön, aber verdammt heiss.
Zusammen mit uns kommen noch weitere vier Inder aufs Boot, obwohl eigentlich nur einer an der Bootsstange arbeitet.
Auf einer Insel gehen wir etwas spazieren. Unser Guide (der beste Indiens inkl. Nepal) will uns eine Palmwein-Schenke zeigen. Er muss sich komischerweise aber ständig durchfragen. Dafür trifft er unterwegs einen ersten "one of my best friends", der uns ganz freundlich zu einem Schluck Wasser bei sich zu Hause einlädt. Das ist wirklich ganz nett und die ganze Familie hat natürlich Freude an uns. Wir sind froh über den Schatten und das feine Gewürzwasser. Komisch ist nur, dass unser Guide gar nicht gewusst hat, das "one of my best friend" hier wohnt?!?!
Später erzählt er uns auch noch, dass er kürzlich, kurz vor uns wahrscheinlich, mit einem Schweizer im Rishimuk war und dass Peter "one of his very best friends" (grins-grins!) sei. Mir geht ein Licht auf: Ja, ja, von einem Inder aus Payyoli hat man uns dort erzählt. Soviel ich mich erinnere, tönte es aber nicht gerade nach "very best friend", sondern eher nach etwas "strange..."
Nach einigem Hin- und Herlatschen findet sich die Palmwein-Spelunke doch noch. Wir nippen kurz am Palmwein, den die Inder glasweise runterstürzen und versuchen auch noch Krebse und irgendein Gemüse, ähnlich wie Kartoffeln.
Auf der Fahrt zurück gehen unsere Kinder vom Boot aus noch etwas Schwimmen. Als wir wieder an Land sind, kostet die Bootsfahrt 600 Rupien. Ich sage unserem Guide, dass ich das reichlich viel finde. Er meint nur: "This is no US-Dollar, this is only rupees" – (grins-grins!). Aha, alles klar! Der Typ ist für uns definitiv gestorben! Claudia und ich geben ihm auf dem Rest unseres Trips noch mehr oder weniger deutlich zu verstehen, dass wir mit Typen wie ihm nicht viel am Hut haben. Ich glaube, er hat es begriffen und wird sich uns nicht mehr anerbieten. Fertig grins-grins!
(Rémy)
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