Am Dienstagmorgen klagt auch Claudia über einen nicht mehr ganz stubenreinen Stuhlgang. So machen wir uns ohne richtiges Morgenessen, dafür mit Bananen, Guetzli und Wasser auf zur Busstation, wo wieder einmal mehr alles ganz flott geht. Wo wir sitzen müssen wir nicht mehr erklären, da wo immer. Unser nächstes Ziel ist Pondicherry. Die ersten drei Stunden Fahrt sind ganz angenehm, fast einschläfernd langweilig, flach und geradeaus. Unsere Mägen danken es. In Villapuram steigen wir um, um die letzten 40 km in etwa einer Stunde zurückzulegen. 40 km/h sind übrigens die für praktisch ganz Indien geltende durchschnittliche Höchstreisegeschwindigkeit, egal ob für Auto, Bus oder Zug. Diese letzte Stunde hat es aber in sich, denn unser Bus hat eine extrem laute Hupe, unser Fahrer betätigt diese fast permanent und ausgiebig lange und das ist ziemlich eine Marter für unsere eh schon angeschlagenen Köpfe. So sind wir froh, dann in Pondicherry anzukommen, wo wir das Informationszentrum des Sri Aurobindo-Ashram aufsuchen und schliesslich in einer dessen vielen Unterkünfte auch zwei ganz billige und tipp-topp saubere Zimmer finden.
Pondicherry hat immer noch etwas franösisches Flair und nebst uns spazieren ganz viele Leute am Abend der Strandpromenade entlang. Wir sind hungrig (sogar ich verspüre Appetit) und gehen in ein Restaurant, ganz am anderen Ende der Strandpromenade, dafür mit Terasse direkt am Meer. Als dann aber die Hälfte, was auf der Karte dieses auf Schickimicki gestylten Restaurants gar nicht zu haben ist, verlassen wir dieses wieder. Lasagne gebe es leider im Moment gerade nicht und auch eine Bouillon, auf die ich mich schon gefreut habe, sei im Moment "not available". Man empfiehlt uns ins "Le café" zu gehen, welches in der Mitte der Strandpromenade liege. Dort gebe es Lasagne. Also, wieder alles zurückmarschieren. Im "Le café" ist Lasagne dann tatsächlich zu haben und sogar ich bestelle jetzt eine. Es dauert ziemlich eine Weile, bis diese kommen, was wir jeweils als gutes Zeichen interpretieren, da man davon ausgehen kann, dass die Ware frisch zubereitet ist. Und das ist sie auch wirklich. Nur ein kleiner Haken hat die Lasagne. Anstelle von Teigwaren sind einfach Toastscheiben drin!?!? Wir müssen alle lachen und können es fast nicht glauben. Also, sollte irgendjemand in Indien mal eine Lasagne bestellen, dann bitte nicht nur nach vegi oder non-vegi, sondern auch nach pasta oder non-pasta fragen, klar? Immerhin können wir alle die Lasagne behalten...ich meine in unseren Mägen.
Ja, und da haben wir erst kürzlich, scheinbar aber schon etwas verspätet und politisch nicht mehr ganz so hochaktuell wieder so eine tolle Nachricht aus der Schweiz gehört und uns entschieden, unsere Reisepläne spontan zu ändern: Unser nächstes Ziel ist eine Chemiefabrik, die hier in der Nähe sein soll und die in ihrem Outlet-Shop auch Wachstums-Hormone für Kinder anbieten soll. Natürlich nicht für Sämi, der ist schon alt und gross genug, aber Louis und Alice müssen bis zu unserer Rückkehr im Juni noch ziemlich zulegen. Vielleicht machen wir mit ihnen sogar eine ein- bis zweiwöchige Intensiv-Kur und verzichten auf ein paar Tage Strandferien in Mamallapuram, auf Rajastan und auf den Taj Mahal, denn da sie ja noch nicht zwölf Jahre alt sind, müssen sie doch bis zu unserer Rückkehr 1.50 m gross sein, damit wir nicht noch Kindersitze für sie kaufen müssen. DIE SPINNEN, DIE HELVETIER!!!
(Rémy)
Hier der Link zur Karte
Mittwoch, 5. Mai 2010
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