Freitag, 26. März 2010

Spannende Begegnungen

Am Mittwoch, nach dem wieder einmal mehr köstlichen Essen im Rishimuk, sitzen wir mit Franziska noch etwas da und plaudern, während dem die Kinder schon wieder irgendwo am Spielen sind. Wir sind völlig entspannt und auch etwas schlapp, der Hitze wegen. Doch oha! Als Franziska das Sitzkissen vom Boden nimmt, auf dem eben noch Louis gegessen hat, ist die Ruhe schnell vorbei. Auch ich, der eigentlich nicht so schnell aus der Fassung gebracht werden kann, nehme schnell einen Satz zur Seite. Die im Durchmesser etwa 10 cm grosse Spinne rennt auf ihrer Flucht direkt auf mich zu. Hui, so schnell bin ich schon lange nicht mehr von Null auf Hundert gestartet. Die Spinne trägt übrigens einen etwa Daumennagel grossen Eiersack mit sich. Leider können wir kein Foto von dem lieben Tierchen machen, den Spurtli, die kleine Katze, welche es sonst eigentlich nur auf die Chappatis abgesehen hat, wirft sich blitzschnell auf die Spinne, welche ihren Eiersack dabei verliert. Es knackt gut hörbar, als Spurtli die grosse Spinne genüsslich verspeist. Und zum Dessert frisst sie gerade noch den verwaisten Eiersack. So geht das in der Natur. Und die Spinne, die uns eben noch so erschrocken hat, tut uns nun richtig leid...

Peter und Franziska erzählen uns ab und zu, was für Tieren sie hier sonst noch so begegnet sind. So hatte es vor Jahren auch noch Leoparden, welche in den nahen Felsen, welche wir jeweils auf dem Weg von Hampi zum Rishimuk überqueren, gelebt haben. Und es kam schon vor, dass diese mal den Hühnerstall besuchten. Heute gibt es diese leider nicht mehr. Sie wurden von den vielen Freeclimbern (Kletterer), welche sich jetzt in den Felsen rumtummeln, aus ihrem Lebensraum vertrieben. Dafür haben die Bauern, wie eben auch die Leute im Rishimuk, jetzt Probleme mit den zu vielen Wildschweinen, die sich über die Felder hermachen. Vorher haben die Leoparden für das natürliche Gleichgewicht gesorgt.

Schlangen sind natürlich auch ein Thema. Es gibt hier nebst anderen auch die Königskobra, normale Kobras und Pythons. Letztere sind ungiftig und nur etwa 5-6 Meter lang. Anstatt zu beissen, erwürgen sie ihre Opfer. Nett, oder? Peter ist mal einer auf dem breiten Feldweg begegnet. Er konnte im ersten Moment gar nicht erkennen, wo vorne und hinten ist, da das Ding gerade den Weg überquert hat und Kopf und Ende eben links und rechts vom Weg im Buschwerk lagen. Auch kam es schon vor, dass sich eine Schlange ins Bett oder in eine Tasche verirrt hat. Unmittelbar vor Melinas und Mustaks Freiluftbett, in dem auch ihre drei Kinder schlafen, hat eine Kobra ihr Erdloch. Ab und zu kann man sie sehen, wie sie neugierig rausschaut. Mich hat sie leider nie angelacht.
Aber trotzdem, heute, bei meinem letzten Gang auf die wunderschöne Freilufttoilette und Freiluftdusche, sehe ich sie doch noch - meine Schlange. Die Toilette ist nämlich schon "besetzt". Leider merke ich es erst zu spät und kann nur noch beobachten, wie der letzte Meter einer wunderschönen gelblichen Schlange völlig lautlos und graziös unter der Holzverkleidung durchschlüpft und dann unter der Steinmauer verschwindet. Gerne hätte ich ihr in die Augen gesehen. Vielleicht ein andermal.

Jetzt liegen wir schon wieder im Zug, der in Richtung Mysore rauscht. Vom Rishimuk, diesem wunderbaren Ort mit seinen uns liebgewordenen Menschen haben wir uns verabschiedet. Herzlichen Dank Franziska und Peter, Milena, Mustak, Safira, Surli und Klein Yanik. Unsere Reise geht weiter...
(Rémy)

1 Kommentar:

  1. Ihr macht uns ja richtig "gluschtig" mit Eurer tollen Ferienresidenz. Wovon leben denn die Leute welche ihr kennengelernt habt?,dass sie so komfortabel leben? Und der andere Weisse, wovon lebt der, dass er so leben kann?
    Weiterhin viel Spass und bliibet gsund
    liebi Grüess Nicolette

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