Unser Ziel Varanasi kommt immer näher. Aus dem Zug beobachten wir die zahlreichen Leute, welche entlang der Bahnlinie leben, wie sie ihre Morgenrituale absolvieren. Da werden mit einem Stück Holz die Zähne geputzt, der Körper gewaschen, in aller Ruhe das persönliche "Geschäft" erledigt oder bereits das Feld bestellt. Die Landschaft, das Verhalten der Menschen, die Gebäude... - vieles erinnert uns an Afrika, ausser, dass es viel grüner ist, obwohl der Monsun noch nicht wirklich gekommen ist. Wir fühlen uns sofort zu Hause.
Langsam rollt der Zug mit etwa einer Stunde Verspätung in Varanasi ein. Wir sind versorgt mit Chai, Omeletten und Toast, packen unsere sieben Sachen und warten gespannt auf die ungeheure Menschenmenge, welche uns am Bahnhof erwarten wird. Aber wie schon in New Delhi sind wir überrascht, dass es gar nicht so krass ist, wie man uns immer erzählt hat. Vielleicht sind wir auch schon einfach einiges gewöhnt. Ich staune immer wieder, wie gelassen wir als Familie mit so Situationen umgehen können. Klar hat es auch hier Träger und Taxivermittler, die sich anbieten, aber irgendwie sind sie nicht so aggressiv wie zum Beispiel am Flughafen von Ouagadougou. Oder ist es unsere Ruhe, die sie merken lässt, dass wir uns selber helfen können. Auf alle Fälle haben bis jetzt alle mit Respekt auf uns reagiert. Das finde ich sehr angenehm.
Kaum haben wir mit unserem Gepäck die ersten Schritte gemacht, kommt uns auch schon Sangeeta, die Leiterin des Kiran mit ihrem strahlenden Lächeln entgegen. Zusammen mit einem der Kiran-Chauffeure bringt sie auch noch Rahul, einen Jugendlichen aus dem Kiran mit. Die Begrüssung ist sehr herzlich, endlich ist für beide Seiten der lang ersehnte Tag gekommen. Sangeeta klärt uns auch gleich auf, dass es heute wirklich weniger Leute am Bahnhof hat, da einer der unzähligen Feiertage ansteht, nämlich Rakshabandhan. Kurz: An diesem Tag schenken die Schwestern ihren Brüdern ein Armband und die Brüder müssen bezeugen, dass sie ihre Schwestern beschützen werden. Aus diesem Grunde reisen fast alle an diesem Tag zu ihrer Familie.
Mit einem sehr komfortablen Kiranbus fahren wir dann zum Kiranvillage in Madhopur. Zum Fahrstil lässt sich nichts Neues sagen, it's all the same in whole India. Sangeeta erklärt uns ein paar Merkpunkte auf der Fahrt, damit wir uns später mal selber helfen könnten, wenn wir einem Autoritschka- oder Taxifahrer den Weg nach Madhopur zeigen müssen. Uns bleibt DLW (Diesel Locomotion Works) und Bypass (eine Art Autobahn, die über die Strasse führt). Schön dabei ist für uns der Gedanke, dass wir ein halbes Jahr Zeit haben, uns diesen Weg zu merken. Und zwischendurch macht sie noch schnell ein Telefon, um anzuordnen, dass das Bassin, falls der Strom noch nicht abgestellt sei, mit Wasser gefüllt wird, da Alice gefragt hat, ob sie baden könne.
Nach ungefähr 45 Minuten Fahrt biegen wir ins Eingangstor des Kiran ein und wähnen uns schon nach wenigen Metern im Paradies. Wir sind einfach sprachlos, ob dem satten grün, der gepflegten Anlage, den vielen Schatten spendenden Bäumen, den schönen Gebäuden und dem idyllischen Teich. Auch die Grösse beeindruckt uns sehr. Wir haben uns das alles viel kleiner vorgestellt. Als uns dann Sangeeta anstelle der ursprünglich geplanten zwei Volunteer-Zimmer das Guest-House öffnet, bleiben auch unsere Münder geöffnet. Wir haben eine richtige kleine Wohnung mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und einer Küche. Klar, alles relativ einfach, aber sehr zweckmässig und farbig eingerichtet. Schon wieder wähnen wir uns im Paradies!
Sangeeta erklärt uns die wichtigsten Dinge und lässt uns dann Zeit, um uns einzurichten. Den wenigen Leuten, die wir bis jetzt im Kiran gesehen haben, ist die Freude über unsere Ankunft anzusehen. Kinder haben wir noch fast keine gesehen, da die meisten, des Feiertages wegen, zu Hause bei ihren Familien sind.
Um halb eins gibt es dann Mittagessen im Hostel der Mädchen. Sangeeta stellt uns einander kurz vor und lässt uns dann mit den knapp zwanzig Mädchen und ihren Didis (Betreuerinnen) alleine. Ich finde das ganz toll, wie sie uns so Gelegenheit gibt, den Kontakt mit diesen Menschen selber zu knüpfen und sich so selber aus dem Mittelpunkt nimmt. Die ersten Hindi-Sätze werden ausgetauscht. Es geht vor allem um die Namen und unseren Kindern müssen wir gar nicht erst sagen, sie sollen es doch auf Hindi versuchen. Unaufgefordert sagen sie "Mera naam Alice / Louis / Sämi hai". Sie sind einfach genial!
Das Essen (am Boden sitzend, mit der rechten Hand essend) ist köstlich, auch wenn Alice und Louis mehrheitlich noch beim Reis bleiben. Sämi findet alles gut, auch die scharfen Pickels.
Wir entscheiden uns, von allen eine Fotografie zu machen und die dazugehörenden Namen hinzufügen, damit wir dann hoffentlich möglichst viele der KiranerInnen beim Namen ansprechen können. So werden nach dem Essen, währenddem Alice und Louis im Pool rumtollen, die ersten Namen aufgeschrieben und Fotos gemacht.
Danach schauen sich die Mädchen eine Hindi-Soap an, dies vor einem wunderschönen Möbel von einem Fernseher, und wir machen eine kleine Siesta, bevor es um vier Uhr zum Feiertags-Ritual des erwähnten Rakshabandhan geht. Leider verpasse ich das Ganze, da ich den Kiran-Hauselektriker begleite, der ein paar Dinge in unserem Guest-House auf Vordermann bringen muss. Als ich zurückkomme, haben Louis und Sämi ein paar Armbänder an der rechten Hand und ihren ersten roten Punkt auf der Stirn...
Zusammen mit Sangeeta, Ravi und Madina machen wir noch einen kurzen Spaziergang zu Mother Ganga. Mutter Ganges, der heilige Fluss, liegt nur etwa 500 Meter vom Kiranvillage entfernt. Neu wurde an dieser Stelle auch ein Ghat (grosse Steintreppen bis ins Wasser) erstellt. Und bereits an unserem ersten Kirantag badet unsere ganze Familie...ihre Füsse...im heiligsten aller Flüsse.
Langsam rollt der Zug mit etwa einer Stunde Verspätung in Varanasi ein. Wir sind versorgt mit Chai, Omeletten und Toast, packen unsere sieben Sachen und warten gespannt auf die ungeheure Menschenmenge, welche uns am Bahnhof erwarten wird. Aber wie schon in New Delhi sind wir überrascht, dass es gar nicht so krass ist, wie man uns immer erzählt hat. Vielleicht sind wir auch schon einfach einiges gewöhnt. Ich staune immer wieder, wie gelassen wir als Familie mit so Situationen umgehen können. Klar hat es auch hier Träger und Taxivermittler, die sich anbieten, aber irgendwie sind sie nicht so aggressiv wie zum Beispiel am Flughafen von Ouagadougou. Oder ist es unsere Ruhe, die sie merken lässt, dass wir uns selber helfen können. Auf alle Fälle haben bis jetzt alle mit Respekt auf uns reagiert. Das finde ich sehr angenehm.
Kaum haben wir mit unserem Gepäck die ersten Schritte gemacht, kommt uns auch schon Sangeeta, die Leiterin des Kiran mit ihrem strahlenden Lächeln entgegen. Zusammen mit einem der Kiran-Chauffeure bringt sie auch noch Rahul, einen Jugendlichen aus dem Kiran mit. Die Begrüssung ist sehr herzlich, endlich ist für beide Seiten der lang ersehnte Tag gekommen. Sangeeta klärt uns auch gleich auf, dass es heute wirklich weniger Leute am Bahnhof hat, da einer der unzähligen Feiertage ansteht, nämlich Rakshabandhan. Kurz: An diesem Tag schenken die Schwestern ihren Brüdern ein Armband und die Brüder müssen bezeugen, dass sie ihre Schwestern beschützen werden. Aus diesem Grunde reisen fast alle an diesem Tag zu ihrer Familie.
Mit einem sehr komfortablen Kiranbus fahren wir dann zum Kiranvillage in Madhopur. Zum Fahrstil lässt sich nichts Neues sagen, it's all the same in whole India. Sangeeta erklärt uns ein paar Merkpunkte auf der Fahrt, damit wir uns später mal selber helfen könnten, wenn wir einem Autoritschka- oder Taxifahrer den Weg nach Madhopur zeigen müssen. Uns bleibt DLW (Diesel Locomotion Works) und Bypass (eine Art Autobahn, die über die Strasse führt). Schön dabei ist für uns der Gedanke, dass wir ein halbes Jahr Zeit haben, uns diesen Weg zu merken. Und zwischendurch macht sie noch schnell ein Telefon, um anzuordnen, dass das Bassin, falls der Strom noch nicht abgestellt sei, mit Wasser gefüllt wird, da Alice gefragt hat, ob sie baden könne.
Nach ungefähr 45 Minuten Fahrt biegen wir ins Eingangstor des Kiran ein und wähnen uns schon nach wenigen Metern im Paradies. Wir sind einfach sprachlos, ob dem satten grün, der gepflegten Anlage, den vielen Schatten spendenden Bäumen, den schönen Gebäuden und dem idyllischen Teich. Auch die Grösse beeindruckt uns sehr. Wir haben uns das alles viel kleiner vorgestellt. Als uns dann Sangeeta anstelle der ursprünglich geplanten zwei Volunteer-Zimmer das Guest-House öffnet, bleiben auch unsere Münder geöffnet. Wir haben eine richtige kleine Wohnung mit zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und einer Küche. Klar, alles relativ einfach, aber sehr zweckmässig und farbig eingerichtet. Schon wieder wähnen wir uns im Paradies!
Sangeeta erklärt uns die wichtigsten Dinge und lässt uns dann Zeit, um uns einzurichten. Den wenigen Leuten, die wir bis jetzt im Kiran gesehen haben, ist die Freude über unsere Ankunft anzusehen. Kinder haben wir noch fast keine gesehen, da die meisten, des Feiertages wegen, zu Hause bei ihren Familien sind.
Um halb eins gibt es dann Mittagessen im Hostel der Mädchen. Sangeeta stellt uns einander kurz vor und lässt uns dann mit den knapp zwanzig Mädchen und ihren Didis (Betreuerinnen) alleine. Ich finde das ganz toll, wie sie uns so Gelegenheit gibt, den Kontakt mit diesen Menschen selber zu knüpfen und sich so selber aus dem Mittelpunkt nimmt. Die ersten Hindi-Sätze werden ausgetauscht. Es geht vor allem um die Namen und unseren Kindern müssen wir gar nicht erst sagen, sie sollen es doch auf Hindi versuchen. Unaufgefordert sagen sie "Mera naam Alice / Louis / Sämi hai". Sie sind einfach genial!
Das Essen (am Boden sitzend, mit der rechten Hand essend) ist köstlich, auch wenn Alice und Louis mehrheitlich noch beim Reis bleiben. Sämi findet alles gut, auch die scharfen Pickels.
Wir entscheiden uns, von allen eine Fotografie zu machen und die dazugehörenden Namen hinzufügen, damit wir dann hoffentlich möglichst viele der KiranerInnen beim Namen ansprechen können. So werden nach dem Essen, währenddem Alice und Louis im Pool rumtollen, die ersten Namen aufgeschrieben und Fotos gemacht.
Danach schauen sich die Mädchen eine Hindi-Soap an, dies vor einem wunderschönen Möbel von einem Fernseher, und wir machen eine kleine Siesta, bevor es um vier Uhr zum Feiertags-Ritual des erwähnten Rakshabandhan geht. Leider verpasse ich das Ganze, da ich den Kiran-Hauselektriker begleite, der ein paar Dinge in unserem Guest-House auf Vordermann bringen muss. Als ich zurückkomme, haben Louis und Sämi ein paar Armbänder an der rechten Hand und ihren ersten roten Punkt auf der Stirn...
Zusammen mit Sangeeta, Ravi und Madina machen wir noch einen kurzen Spaziergang zu Mother Ganga. Mutter Ganges, der heilige Fluss, liegt nur etwa 500 Meter vom Kiranvillage entfernt. Neu wurde an dieser Stelle auch ein Ghat (grosse Steintreppen bis ins Wasser) erstellt. Und bereits an unserem ersten Kirantag badet unsere ganze Familie...ihre Füsse...im heiligsten aller Flüsse.
Sangeeta erzählt, dass es hier sehr schöne Sonnenuntergänge gebe, vor allem ab Oktober sei es am schönsten. Und wir freuen uns, dass wir dann auch noch hier sein werden. Sämi hat übrigens mal kurz gefragt, ob wir nicht gerade zwei Jahre hierbleiben könnten... Naja, mal schauen, wie lange diese Euphorie andauert.
Anschliessend badete die ganze Familie zusammen mit Sangeeta doch noch, jedoch nicht im Ganges, sondern im Bassin des Kiran. Aus Solidarität zu Claudia und Sangeeta, die als Frauen mitsamt Kleidern ins Wasser mussten, haben wir anderen unsere T-Shirts anbehalten. So waren diese auch schon ein bisschen gewaschen. Praktisch oder?
So, um 20 Uhr gab es dann wieder im Mädchen Hostel das Abendessen und dann machten wir uns hundemüde ab in die Heja. Unser erster Kirantag war heiss, aber wunderschön.
(Rémy)
heii zämä :) tönt jo super..mached mi grad niidisch! die itreeg si supr, witr sooh!! chani nech immer chli mitverfouge.. ;)
AntwortenLöschenganz liebi grüessLis
s ' cousindLi =) leli
Super, dasses euch so guet geit und gfaut. D'Chinder möchte am liebschte ou grad nach Indie.
AntwortenLöschenMir bätte für euch.
Aues Liebe
Grottis
Hoi zäme,
AntwortenLöschenmir hoffe dass es euch witer so guet gfaut!
Heit e gueti zyt :-)
Liebi Grüss
Rickli's